THOMAS SCHIELA
(Aquarell-Malerei)
1966 geboren in Duisburg
1992 - 93 Gerrit Rietveld Akademie, Amsterdam
1993 - 97 Kunstakademie Münster 1996 Meisterschüler
Lebt und arbeitet in Xanten
Thomas Schiela oder:
Warum man malen muss, was man fotografiert hat.
Warum soll man etwas malen, wenn man es auch fotografieren kann? Warum soll man eine Fotografie malen? Diese Fragen drängen sich einem geradezu auf, wenn man vor den Bildern von Thomas Schiela steht. Geschaffen in Aquarelltechnik auf Papier oder Leinwand (bisweilen auch auf Holz oder als Glasur auf Keramik), geben seine Arbeiten Fotos wieder, die er in der Regel selbst aufgenommen hat. Man ist überwältigt von dem Reichtum an Details, die einem die teils extrem großformatigen Arbeiten bieten. Und man ist erstaunt, von der Genauigkeit, mit der klassische Handicaps der Fotografie wie Unschärfen, Verwischungen oder Verwacklungen umgesetzt sind und zu überraschenden Momenten malerischer Bravour werden. Kaum scheint es vorstellbar, dass all das ausgerechnet mit Wasserfarben möglich sein soll – einer Maltechnik, die man mit Leichtigkeit, Schnelligkeit und Unkorrigierbarkeit verbindet, und die eher für Studien und virtuose Fingerübungen in bescheidenen Formaten geeignet scheint. Insbesondere versetzt es in Erstaunen, wie es Schiela gelingt, das Licht selbst zu malen, und zwar in allen seinen Erscheinungsformen: das natürliche Licht des Tages und die künstlichen Lichter der Nacht; das Gleißen der Sonne über der Wüste und ihre farbenpralle Intensität in den Tropen ebenso wie den kühlen grauen Schein, den sie über die Nordsee legt; das Licht der flackernden Reklameschilder in amerikanischen Großstädten und das Licht einfacher Glühlampen, das den Dunst über marokkanischen Garküchen zum Leuchten bringt; das warme, von Mosaiken und Marmor, Gold und Silber reflektierte Kerzenlicht in der Grabeskirche zu Jerusalem und das kalte Strahlen vielfarbiger Leuchten in der Bar eines Spielcasinos in Las Vegas.
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Für Thomas Schiela stand niemals in Frage, dass die Malerei vom Sichtbaren handeln soll. Seine frühen Leinwände – eine exemplarische Auswahl aus den 1990er Jahren ist in diesem Katalog abgebildet – sind von einer konzeptuellen Strenge, die mit einer gehörigen Portion Ironie geimpft ist. Vor monochromen Gründen stehen zeichenhaft vereinfachte Motive: ein Colt, der anmutet wie eine absurde Replik auf jenes berühmte Gemälde einer Pfeife, „Céci n’est pas une pipe“, mit dem René Magritte den Wahrheitsgehalt von Bildern in Zweifel zog, oder männliche und weibliche Aktfiguren, die Reminiszenzen an klassische Formulierungen von Nacktheit aufrufen und zugleich unterlaufen. Mit Titeln wie „Narziss“ oder „Christiane (divinae)“ suggeriert Schiela Bezüge in der Literatur oder in der Kulturgeschichte, aber seine Malerei löst sie nur unter der Bedingung ein, sie zugleich zu entleeren und als bloße Formeln zu enttarnen. Die Anekdote, ist seine Sache von Anfang an also nicht – auch wenn er dem Gegenständlichen treu bleibt.
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Der gesamte Text von Roland Mönig findet sich im Katalog CORSO.
Einzelausstellungen (Auswahl)
2023 Blumen und andere Katastophen, Galerie Rubrecht, Wiesbaden
2020 Punta Pagoda, Kunstverein Ellwangen, Ellwangen (K)
2019 Schneerauschen, Kunstverein Neustadt am Rübenberge
2018 Eiseswärme, Kunstverein Biberach, Biberach | Abstraktum, Peschkenhaus, Moers | nichts suchen, Kunstverein Norden, Norden
2017 Dollar und Seife, Kunstverein Xanten, Xanten
2016 Two/Dos Americas, Galerie Ahlers, Göttingen, (K)
2015 300TD, Kunstverein Landshut, Landshut
2014 Augenblick und Ewigkeit, Galerie Ahlers, Göttingen
2013 WASSER TEMPEL, Museum Kalkar, Niederrheinischer Kunstverein, Kalkar
2012 5 T. - 5 K., Galerie Ahlers, Göttingen
2011 unwiderstehlich, Berliner Kunstverein, Münster | von nah und fern, Galerie David, Bielefeld | Phalanx, Galerie Zuid, Antwerpen
2010 Wasser und Wiese, Galerie Ahlers, Göttingen (K) | 7 Projektionen stürzen ins Kuschelmeer, Ruhr2010, Dreigiebelhaus, Xanten
2009 Aquarelle, Galerie Epikur, Wuppertal | Bangkok: Lichterkette vor 7 eleven, Kunstverein Emmerich
2008 Wurstpaket im Basislager, Kunstverein Unna | Tschau - Du irisierendes Außen, Galerie Ahlers, Göttingen
2007 Jägermeister vom Grill, Kunstverein Trier (K)
2006 Später spielt Seymour Likely, montanaberlin, Berlin
2002 Aquarelle, Kunstverein Xanten, Regionalmuseum Xanten
Gruppenausstellungen (Auswahl)
2022 Intermezzo, 27. November - 17. Dezember, Kunstverein Xanten | Einladung, Galerie Ahlers, Göttingen | Art Karlsruhe, Galerie Cyprian Brenner
2022 Accrochage, Galerie Ahlers, Göttingen
2021 pas de deux, Galerie Ahlers, Göttingen | LET’S DATE ART! Galerie Cyprian Brenner, Schwäbisch Hall
2019 Rheinblick, Kunstverein Xanten, Xanten (K) | FÜNF JAHRE GCB, Galerie Cyprian Brenner, Niederalfingen
2019 Willst du in interessanten Zeiten leben!, Kunsthalle Hense, Gescher | ART BODENSEE, Galerie Cyprian Brenner, Dornbirn | art karlsruhe, Galerie Cyprian Brenner, Karlsruhe
2018 40 ARTYSTOW NA 40-LECIE, CENTRE OF CONTEMPORARY ART - CSW, Torun (Pl) | Strategische Sammlungen, Kunstverein Ahlen, Ahlen
2018 Face to Face - Gesichter der Sammlung Hense, Kunsthalle Hense, Gescher | Faszination Wasser, Kunstverein Neustadt am Rübenberge
2017 Rausch, Galerie Ahlers, Göttingen | Naturliebe – erneuerbare Haltungen, Künstlerverein Walkmühle, Wiesbaden | Narrativ, Kunstverein Germersheim
2016 Grosse Kunstausstellung NRW, Kunstpalast, Düsseldorf (K)
2015 11 Künstler - 1 Format, Galerie Ahlers, Göttingen | Grosse Kunstausstellung NRW, Kunstpalast, Düsseldorf (K)
2014 Dreiundzwanzig Künstler, Galerie Ahlers, Göttingen | WAS MIR GEFÄLLT, Kunstverein Xanten, Xanten | Ostrale´014, Messe, Dresden (K)
2013 Alles im Kasten, Kunstverein Emmerich, Emmerich | Grosse Kunstausstellung NRW, Kunstpalast, Düsseldorf (K)
2012 Group Exhibition: Djurovic, Jansens, Schiela, Velasco, Visa, Galerie Zuid, Antwp. | Realisme Amsterdam, Galerie Ulrich Gering, Amsterdam
2011 LINEART, Gent, Galerie Zuid, Antwerpen | MUNICH CONTEMPO, Galerie Ahlers, München
2011 Alles auf Papier, Galerie Ulrich Gering, Frankfurt a. M. | Grosse Kunstausstellung NRW, Kunstpalast, Düsseldorf (K)
2010 Neue Aspekte der Wirklichkeit, 26. Kunstpreis der Stiftung Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen, Galerie der Kreissparkasse Kirchheim
2009 Jahresendausstellung, Kunstverein Emmerich | artconnection-goch - 15 Jahre Kalendergrafik, Museum Goch (K)
2019 Wagnis Wirklichkeit, art karlsruhe, Galerie Epikur, Karlsruhe
2008 Jahresendausstellung, Kunstverein Emmerich |Wagnis Wirklichkeit - Realismus in der zeitgenössischen Kunst, Galerie Epikur, Wuppertal
2008 25 Jahre Galerie Ahlers, Galerie Ahlers, Göttingen | ART FAIR 21, Galerie Epikur, Köln | art karlsruhe, Galerie Epikur, Karlsruhe
2007 ART FAIR 21, Galerie Epikur, Köln | eins, zwei, drei, Galerie Ahlers, Göttingen | Grosse Kunstausstellung NRW, Kunstpalast, Düsseldorf (K)
2006 hammer, nagel und ein bild, Westfälischer Kunstverein, Westfälisches Landesmuseum Münster
2006 zutiefst oberflächlich, montanaberlin, Berlin | KUBOSHOW, Herne
2005 Kunstbombe, Herne | Förderpreis der Stiftung Kunst und Kultur der Stadtsparkasse Magdeburg, Stadtsparkasse Magdeburg
2004 Kunstbombe, Herne
2003 Lucas-Cranach-Preis, Wittenberg (K) | Kunstbombe, Herne
2002 10. Salon der Künstler, Museum Kurhaus, Kleve
2001 2. Internationale Aquarellbiennale, Kunststation Kleinsassen, Kleinsassen (K)
2000 Lustrum I, Galerie Münsterland e.V., Emsdetten (K)
1999 Siegfried, Kunstkreis Xanten, Museum, Xanten (K)
1998 Blauhaus, Xanten
1997 Family, Galerie Hame-Diehl, Düsseldorf | Loft, Köln | über Wasser, Kunsthaus Rhenania, Köln | Grosse Kunstausstellung NRW, Kunstpalast, Düsseldorf (K)
1996 Spektakel 96, Westfälisches Landesmuseum Münster (K) | Unterwegs, 25 Jahre Kunstakademie Münster, Künstlerwerkstatt Lothringer Straße, München (c)
1996 Karl-Schleswig-Preis, Städtisches Museum Gelsenkirchen (K) | Förderpreisausstellung der Kunstakademie Münster, Haus Opherdicke, Unna (K)
1994 Spektakel 94, Museum am Ostwall, Dortmund