MIROSLAV WIEDERMANN
(Objekt, Installation)
Geboren 1964 in Eger
Ausbildung zum Schreiner
1991–93 Studium an der Werkkunstschule Flensburg
Seit 1994 freischaffend im Bereich Bildende Kunst und Architektur
Seit 1995 zahlreiche Einzel-und Gruppenausstellungen. Vertreten in zahlreichen öffentlichen und privaten Kunstsammlungen.
Seit 2000 vertreten durch Leander Rubrecht, Galerie RUBRECHT CONTEMPORARY
Licht und Schatten im Bruchteil einer bewegten Zeit
Neue Stimme im Kanon der Reliefkunst. Miroslav Wiedermanns Entdeckung des Materials Filz und die Folgen /2004
Maler? Bildhauer? Miroslav Wiedermann schüttelt den Kopf, beginnt zu lächeln. „Allein der Gedanke, mich einordnen zu wollen, ist mir unendlich fremd.“ Für Wiedermann sind die Übergänge fließend. Ordnet seine Werk allerdings gerne in Objekt und Installation ein.. Und doch trägt seine Herangehensweise unübersehbar sowohl bildhauerische wie malerische Züge. Da sind kantig-prägnante, klar begrenzte, untereinander geschwisterlich ähnliche Volumina, als Individuum ausgesprochen winzig, dafür jedoch stets gleich im Kollektiv daherkommend. Und da sind Farben mal streng monochrom, mal tonig abgestuft, mal im harten Komplementärkontrast. Aufgetragene Farben erscheinen als Formen ebenso wie der Werkstoff Filz als formtragendes Element.
Wenn von formtragenden Flächen die Rede ist, kann der Begriff „Relief“ nicht weitab liegen. Zu dem die Lexikon-Definition lautet: „Ein Werk der Bildhauerkunst, dessen Figuren nicht frei im Raum wie bei der Plastik stehen, sondern an eine Fläche – an einen Hintergrund – gebunden sind.“ Nehmen wir also einmal an, es handle sich bei Wiedermanns Arbeit um Reliefs. Dann hätten wir, um die Vorgaben der Definition einzulösen, genauer zu bestimmen, wie in seinem Falle die „bildhauerischen“ Eingriffe aussehen und was die daraus hervorgehenden „Figuren“ sind.
© Text by Dr. Roland Held
IMPRESSIONEN